Jeder Beruf hat auch seine Fachausdrücke die nicht jedermann gleich auf Anfang versteht
was oder welchen Sinn ein Begriff hat.
So gibt es auch in der Berufsschifffahrt , hier eine kleine Auswahl die ein Seemann ganz gleich ob dieser auf einen der vielen Kanälen oder auf den Weltmeeren zuhause ist.
Abdrift
Der Weg den ein Schiff durch Wind oder Strömung, quer zur Schiffsachse bzw. vom Kurs versetzt wird.
abfallen
Den Schiffsbug vom Wind wegdrehen
abflauen
Das Nachlassen des Windes
Abladung / voller Abladung
Abladung ist die Eintauchtiefe eines Schiffes ins Wasser, die von der Bauart des Schiffes und Ladung abhängt. Ein Schiff, das seine maximal zulässige Eintauchtiefe erreicht hat, fährt mit “voller Abladung”.
ablandig / ablandiger Wind
Wind, der vom Land zum Wasser weht. Das Gegenteil davon ist auflandiger Wind.
Abstiegsbauwerk
Sammelbegriff für Wasserbauwerke, die das Überwinden von Höhendifferenzen an Kanälen und Flüssen ermöglichen. Die wichtigsten Abstiegsbauwerke sind die Schleuse und das Schiffshebewerk.
abwettern
Einen Sturm oder ein Unwetter durchstehen.
Abwind
Turbulenzen auf der Leeseite von Segelbooten.
achtern
hinten
Achteraus
Hinter dem Schiff.
Achterlastig
Das Achterschiff liegt tiefer als das Vorschiff
Anfahrung
Eine Kollosion, das Zusammenstoßen von zwei Schiffen oder das Anstoßen eines Schiffs an Bauwerken (Brücken), Anlegern, Ufermauern usw.
ankern
In der Binnenschiffahrt ankert man meistens nicht, sonder man macht an besonderen Anlegern fest. Umgangssprachlich wird das auch oft als ankern oder vor Anker liegen bezeichnet. Ankern ist nur dort üblich, wo es keine Anleger gibt (z.B. auf Seen und fließenden Gewässern). Auswerfen eines Ankers schadet dem Kanalbett und auch den ausgebaggerten Fahrrinnen in Flüssen und ist deshalb nur an besonderen Stellen in fließenden Gewässern oder im Norfall erlaubt.
festkommen / festlaufen / festfahren
Auf Grund auflaufen.
Auge
a) eine Schlinge in einer Leine.
b) das Zentrum eines Sturms.
Back
Der Aufbau über dem Vorschiff.
Backstag
Ein Stag, das den Mast schräg nach achtern sichert.
Backbord
In Fahrtrichtung des Schiffes gesehen die linke Schiffsseite.
Bak (Singular) / Bakken (Plural)
Bedeutet wörtlich “Trog”. Niederländisch für Leichter, aber auch in Deutschland gebräuchlich.
Barge
anderer Begriff für Leichter
Belegen
Eine Leine festmachen, z.B. auf einem Poller, einer Klampe oder in einer Klemme
Bergfahrt
Das Schiff fährt vom Meer kommend stromaufwärts oder auf Kanälen landeinwärts.
Bilge
Der unterste Raum im Schiffsboden, der sich mit Öl und einem Gemisch aus Öl und Wasser im Laufe der Betriebszeit füllt.
Brücke
a) der Schiffsaufbau, auf dem der Kapitän oder Steuermann im Binnenschiff heute oft mehr sitzt als steht und von dem aus er das Schiff dirigiert. Wird bei Binnenschiffen als Ruderhaus oder Steuerhaus bezeichnet.
Bugstrahlruder
Das Bugstrahlruder wird bei größeren Schiffen zur besseren Manövrierung im Hafen- und Schleusenbereich eingesetzt. Auf dem Vorsschiff befindet sich ein Hilfsmotor, der eine Propelleranlage am Bug des Schiffes antreibt. Der Propeller liegt in einem rohrförmigen Schaft innerhalb des Schiffskörpers. Manövriert wird durch Änderung der Drehrichtung oder Verstellung der Propellerflügel. Bei Seeschiffen ersetzt das Bugstrahlruder bei An- und Ablegemanövern einen Schlepper. Bugstrahlruder gibt es auch für kleine Motorboote und Yachten. Der Antrieb erfolgt bei diesen Rudern aus Platzgründen oft über einen Elektromotor.
b) Bauwerke, mit denen Gewässer, Täler, Straßen und andere Hindernisse überwunden werden.
ConRo-Dienste (auch RoRo-Dienste)
Container Roll-on/Roll-of-Dienste. Der Umschlag von Container von Straßen- und Schienenfahrzeugen auf Schiffe.
Continufahrt / kontinuierliche Fahrt
Das Schiff fährt rund um die Uhr, an allen, oder so vielen Tagen im Jahr wie nur möglich – bei wechselnden Besatzungen.
Deck
Die obere Fläche eines Schiffes, die begehbar und mit Aufbauten versehen ist.
Drift
Der Weg eines auf dem Wasser treibenden Fahrzeugs oder Gegenstandes.
dümpeln
Das unregelmäßige schaukeln eines Fahrzeuges auf dem Wasser.
Durchfahrthöhe
Die Differenz zwischen dem Wasserspiegel bei einer theoretisch angenommenen Normalhöhe zur Unterkante einer Brücke oder brückenartigen Bauwerkes über eine Wasserstraße. Auf Gewässern mit wechselnden Wasserständen ändert sich die Durchfahrthöhe mit dem Wasserstand.
dwars
Querab, rechtwinklig zur Längsachse des Schiffs.
Ebene der größten Einsenkung
Die Ebene, bis zur der das Schiff maximal ins Wasser eintauchen und fahren darf. Diese Ebeen dient auch als Bezugsebene für die Eintauchtiefe und Höhenlage der Schotten im Verhältnis zum Freibord oder zur Bordwand.
Ende
Ein kurzes Tau.
Fall
a ) Eine Leine, mit der Lasten hochgezogen werden.\r\nb) Neigung der Masten nach achtern.
Fallhöhe
Die Höhendifferenz, die von einer Schleuse zwischen Ober- und Unterwasser, überbrückt wird. Die Fallhöhe kann mit dem Wasserstand benachbarter Flüsse differenzieren. So sind zum Beispiel die Fallhöhen der Ruhrschleuse in Duisburg-Meiderich und der Schleuse Friedrichsfeld abhängig vom Wasserstand des Rheins.
Fallwind / Fallwinde
Wind der aus Gebirgen infolge Abkühlung abwärts in niedriger gelegene Gebiete auf dem Land und Wasser strömt. Auch Föhn, Bora und Mistral genannt
Fender
Fender werden benutzt, damit Schiffe die im Hafen, an einer Anlegestelle oder beim Schleusen in der Schleusenkammer vertäut sind, nicht mit der Bordwand gegen das Ufer oder die Schleusenkammer schlagen und Schaden nehmen können. Bei Fracht- und Motorschiffen werden wegen des hohe Verschleißes meistens Kanthölzer als Fender eingesetzt. Die Freizeitkapitäne auf den Sportbooten und Yachten benutzen dagegen überwiegend Fender aus Kunststoff. Das tun sie nicht, weil sie sich für etwas Besseres halten, sondern weil die Fender aus Kunststoff in der Formgebung optimal an die Kielform der Sportboote angepaßt sind.
festmachen
Ein Schiff mit Drähten (Trossen) an einer Anlegestelle oder anderen ortsfesten Anlage so fest machen, dass es trotz Wind, Gezeiten und Strömung nicht von seinem Liegeplatz abtreiben kann.
fieren
Das Lösen eines Taus oder einer Schot, Nachlassen einer Leine oder das Absenken einer Last mit Tauen oder Hebevorrichtungen.
Freibord
Die senkrechte Distanz zwischen der Wasserlinie und der ersten nicht wasserdichten Öffnung im Schiffsrumpf. Wird mittschiffs gemessen.
Gegenkommer
entgegen kommende(s) Schiff(e)
Gesamtgewicht – Deplacement
Das Gesamtgewicht eines Schiffes einschließlich der Ladung in Tonnen. Abkürzung: D
Glattdeck
Ein durchgehendes Deck ohne Aufbauten
GPS / Global Positioning System
System und Geräte zur exakten Positionsbestimmung mittels Peilung von Satelliten.
Hafenmund
Die Einfahrt zu einem Hafen. Einige Binnenhäfen an Flüssen und Kanälen liegen nicht direkt am Fluß. Sie bestehen meistens aus einem Hafenbecken, das gegen Wind, Hochwasser und Wellengang geschützt ist, um den Güterumschlug reibungslos abzuwickeln. Die Zufahrt erfolgt durch einen kurzen Stichkanal, der Hafenmund genannt wird.
Havarie / Havarist
Havarie ist der Schiffsschaden, der durch Unfälle aller Art (Kollision, Sturm, Grundberührung, Kentern, Feuer) entsteht. Das beschädigte Schiff ist ein Havarist.
Heck
Das hinteres Ende des Schiffes oder Bootes.
Heckgalerie
Balkonartiger Umgang, meist verkleidet oder mit Reeling, rund um das Heck eines Schiffes. Früher bei Kriegs- und Passagierschiffen (Seeschiffen) oft üblich, heute nur noch selten vorhanden. Heckgalerien gab es auch auf Dampfschiffen in der Binnenfahrt.
hecklastig
Das Schiff liegt mit dem Heck tiefer als mit dem Bug im Wasser.
Helling
Die Helling ist eine schiefe Ebene auf Werften und anderen Schiffsbaugeländen, auf der das Schiff nach der Fertigstellung das Schiff zu Wasser gelassen werden kann.
hieven
Das Heben von Lasten.
Hinterland
Die Regionen im Einzugsgebiet eines Seehafens oder Binnenhafens, die über Wasserstraßen mit dem Hafen verbunden sind.
Hubtor / Hubsenktor
Ein Schleusentor, dass zum Öffnen der Schleusenkammer angehoben und abgesenkt werden kann. Hubsenktore werden hydraulisch-mechanisch in Schleusengerüsten bewegt.
im Wind
Das Schiff liegt “im Wind” wenn der Bug genau in Windrichtung liegt.
im Wind
Das Schiff liegt “im Wind” wenn der Bug genau in Windrichtung liegt.
Kahn
a) kleines Boot, das gerudert wird
b) antriebsloses Schiff, das geschleppt oder geschoben wird (Schleppkahn / Schubkahn / Schubleichter)
c) abwertende und spöttische Bezeichnung für ein Schiff, insbesonders für unansehliche und rostige Schiffe
d) wird von Landratten oft unfachmännisch als Bezeichnung für Schiffe und Boote benutzt
Kabinenschiff
Ein Fahrgastschiff mit Kabinen für die Übernachtung von Fahrgästen.
Kabotage
Schiffsverkehr und Beförderungen von Gütern zwischen zwei Häfen im gleichen Land.
Kajüte
Ein Wohnraum unter Deck. Auf Binnenschiffen wird heute bei den großen Räumen achtern oft nur noch von Wohnung gesprochen.
kappen
a) Das Durchschlagen von Tauwerk oder Seilen.\r\nb) allgemein dafür, dass etwas “kürzer” gemacht wird.
Kartennull
Das Kartennull ist eine hypothetische Referenz der für Seekarten. In Gewässern ohne Gezeiten stimmt es mit Normalnull fast überein. In Tidengewässern wird das Kartennull jedoch auf das Springniedrigwasser bezogen (die niedrigsten Niedrigwasser, die im Gezeitenzyklus auftreten).
In Deutschland entspricht das Kartennull dem mittleren Springniedrigwasser und liegt überall unterhalb von Normalnull. Je größer der örtliche Tidenhub ist, um so mehr wird das Kartennull unter Normalnull angesetzt.
kentern
Das seitliche Neigen eines Schiffes oder Bootes, das nach Überschreiten eines gegebenen Winkels dazu führt, dass das Fahrzeug mit einer Bordwand im Wasser liegt.
Kettenkasten / Ankerkettenkasten
Ein oft schachtartiger Raum unter dem Ankerspill. Dieser Raum nimmt die eingeholte Ankerkette auf.
Kiel
Der untere Teil des Schiffs- oder Bootsrumpfes.
kieloben
Ein Schiff oder Boot liegt kieloben im Wasser, wenn es gekentert und völlig umgeschlagen ist, so dass es sich um 180 Grad gedreht hat.
Klampe
Ein Beschlag, der heute aus Metall oder Kunststoff besteht, früher aber aus Holz gefertigt wurde und zum Belegen von Leinen dient.
klarmachen
bereit machen, vorbereiten. Die Tätigkeiten, auf die man sich vorbereitet, können sehr verschieden sein: anlegen, ablegen, auslaufen, Anker setzen oder einholen usw.
Klüse
Eine Öffnung in der Bordwand zum Durchführen von Ankerketten, Leinen, Trossen u.a.
Knoten
a ) Maßeinheit für die Geschwindigkeit auf See. 1Knoten = 1Seemeile = 1,852 km/h pro Stunde. In der Binnenschifffahrt ist das Maß der Geschwindigkeit Kilometer pro Stunde (km/h).
b) lösbare Verbindung von Seilen und Tauen
Krängen
Die seitliche Neigung des Schiffes, die durch Wind oder Seegang hervorgerufen wird.
Kurs
Die Richtung, in die das Boot fährt. Der Bezugspunkt für den Kurs kann verschieden sein, er kann sich auf die Kompassrichtung, eine Landmarke oder den den Wind beziehen.
Kombinierter Verkehr
Der Transport von Gütern mit mehreren Verkehrsträgern, z.B. auf dem Schiff und LKW, per Schiff, LKW und Eisenbahn.
Länge – Länge über alles
Die Länge ist die größte Länge des Schiffskörpers in Meter (ohne Ruder und Bugspriet). Länge über alles ist die größte Länge eines Wasserfahrzeuges in Meter einschließlich aller festen Anbauen wie Teile von Ruder- und Antriebsanlagen und Bugspriet.
Auf Bundeswasserstraßen gelten Höchstabmessungen für Schiffe, die nicht überschritten werden dürfen. Die Höchstabmessungen sind u.a. wegen enger Kurvenradien auf schiffbaren Flüssen und wegen der Nutzlänge von Schleusenkammern notwendig.
Lee
die dem Wind abgewandte Seite des Schiffes
Lenzen
Das Abpumpen von Wasser. Viele Brücken der an den Kanälen sind relativ niedrig, so dass die Binnenschiffe die Brücken nur passieren können wenn die Schornsteine abgenommen und die Brücken eingefahren werden (wenn es beim Schiff möglich ist). Bei der Leerfahrt wird oft Wasser in die Frachträume gepumpt und sobald es überflüssig wird, muss es gelenzt werden.
Luk
Eine Öffnung auf dem Schiff
Luv
Die dem Wind zugewandte Seite des Schiffes. Der Wind spielt bei der Binnenschifffahrt auf dem Rhein und im Ruhrgebiet eine viel größere Rolle, als die Zuschauer am Ufer oft glauben. Besonders unbeladene Frachtschiffe, die hoch aus dem Wasser ragen sind anfällig für Seitenwind. Zum Windschutz wurden die Kanäle deshalb weitläufig mit hohen, windabweisenden Bäumen bepflanzt.
Massengüter
Unter Massengüter werden Güter verstanden, die in großen Mengen mit Schiffen transportiert werden, darunter können sowohl Stück- wie Schüttgüter verstanden werden. Typische Massengüter sind: Bauschutt, Baustoffe, Fertigbeton, Getreide, Kohle, Sand, Kies, Zement, fertigte Maschinen- und Bauelemente, Stammholz, Rundholz und Abfallstoffe.
Mittlerer Kanalwasserspiegel
Maß für die normale, durchschnittliche Wassertiefe eines Kanals.
Mittlerer Kanalwasserspiegel
Maß für die normale, durchschnittliche Wassertiefe eines Kanals.
Motor
Bei Güterschiffen, Tankmotorschiffen, Schubboten sowie Fahrgastschiffen und allen gewerblich genutzten Booten werden Dieselmotoren eingesetzt. Benzinmotoren werden nur bei kleinen Sportbooten verwendet.
Als sich die Dieselmotoren in der gewerblichen Binnenschiffahrt bei den ersten Selbstfahren durchsetzten, wurden die Motoren oft noch wie bei Seeschiffen in der Schiffsmitte eingebaut. Erst als die Probleme mit dem Trimm von den Werften beseitigt werden konnten, wanderten die Motoren in das Schiffsheck. Auf dem Vorschiff vieler Binnenschiffe arbeitet ein zweiter Dieselmotor, der das Bugstrahlruder antreibt. Bei Fahrgastschiffen und Schubbooten kann der Motor schwerpunktgünstig in der Schiffsmitte eingebaut sein. Bei Motorbooten und Motoryachten ist der Motor entweder ein Außenbordmotor, der natürlich am Heck befestigt sein muss, oder ein stationärer Motor, der im Heck oder schwerpunktgünstig vor dem Heck unter den Aufbauten eingebaut ist.
NN – Normalnull
Normalnull ist ein hypothetischer Referenzwert für Höhenangaben auf der Erdoberfläche. Die Angabe der Höhe oder Tiefe wird dabei von einem hypothetischen Wert des Meeresspiegels aus bestimmt.
Oberwasser
Das Bereich oberhalb einer Schleuse auf dem höheren Gefälleniveau.
Pier
die Hafenmauer
Poller
Ein Poller ein runder Pfosten zum Festmachen der Leinen, an den Wasserstraßen im Binnenland sind Poller gelb gekennzeichnet. Mitfahrende Poller werden in modernen Schleusen hydraulisch betätigt. Der Poller senkt und hebt sich mit dem Schiff und dem Wasserstand in der Schleuse.
Produktenfahrt
a) Wenn ein Schiff auf der Hinfahrt eine andere Ladung als auf der Rückfahrt transportiert. Es gibt Tankmotorschiffe, die für die Produktenfahrt eingerichtet sind, und auf beiden Fahrten werden in verschiedenen Tanks unterschiedliche Güter transportiert.
b) Wenn ein Schiff immer nur eine spezielle Art von Ladung transportiert, z.B. nur denselben Rohstoff.
Propeller
Ein Propeller ist ein anderer Begriff für die Schiffsschraube. Einfache Schiffsschrauben sind starr. Aus diesen Schrauben wurden später verstellbare Schrauben entwickelt, bei denen sich die Schraube an die Fahrbedingungen des Schiffes anpasst. Schiffe, die besonders gut manövriert werden müssen, haben oft am Heck und Bug Schrauben. Solche Schiffe können auf der Stelle drehen und seitlich fahren.
Rechtsfahrgebot
Auf den Kanälen herrscht in der Regel wie im Straßenverkehr das Rechtsfahrgebot. Ausnahmen sind örtlich möglich. Auf Flüssen hat prinzipiell der Talfahrer das Vorfahrtsrecht, er darf und muss die tiefste Fahrrinne für sich beanspruchen. Der Bergfahrer signalisiert über die seitliche blaue Klapptafel, ob der Tahlfahrer rechts oder links passieren soll; der Bergfahrer hat das Recht, für sich die günstigere Ausweichmöglichkeit zu bestimmen.
Reibholz
Reibhölzer sind Kanthölzer, die auf Binnenschiffen als Fender benutzt werden. Siehe auch Fender. Die Reibhölzer werden beim Schleusen zwischen Bordwand und Schleusenmauer gesetzt, um Bewegungen des Schiffes beim Schleusen zu dämpfen.
Rheinbulle
Ein großes Strecken-Schubschiff mit ca. 6.000 PS und rund 38 Meter Länge.
Rost stechen
entrosten
Ruder
1. Das bekannte, runde Steuerruder, mit dem der Schiffsführer auf der Brücke das Schiff steuert. Es wird bald der Vergangenheit angehören. Auf den modernen Schiffen gibt es nur noch kurze Steuerknüppel, die an einen Joystick erinnern.
2. Das Ruder am Heck und / oder Bug eines Schiffes.
Das Ruder am Bug ist keine neuzeitliche Erfindung. Lastschiffe hatten bereits um 1530 ein Vorderruder, um die Kurvengängigkeit des Lastkahns zu erhöhen.
3. Das Ruder, mit dem ein Ruderboot gepullt wird
Ruderhaus
Der Schiffsaufbau mit dem Fahrstand. Im 19. Jahrhundert war es oft offen und ohne Dach. Kurze Schiffe, wie sie im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts gebaut wurden (Spits, Penische) hatten feste Ruderhäuser. Als die Schiffe länger gebaut wurden, waren Ruderhäuser erfoderlich, die in der Höhe verstellt werden können, damit der Schiffsführer eine Übersicht über das Schiff bis zum Bug hat. Vor Brücken und anderen Hindernissen kann das Ruderhaus abgesenkt werden.
Ruderhauslift
Der Mechanismus, mit dem das Ruderhaus des Schiffes abgesenkt und angehoben werden kann.
Rudermaschine
Die Rudermaschine ist der Teil der Steuereinrichtung, der das Ruders bewegt
Schiebetor
Schiebetore verschließen die Schleusenkammer und sind oft an Schleusen mit einer geringen Fallhöhe eingebaut. Schiebetore werden in seitlich der Schleuse liegende Kammern gefahren, um das Schleusentor zu öffnen.
Schleuse / Schleusengruppe
Die gesamte Anlage eines Abstiegsbauwerkes mit Schleusenkammer, Schleusentoren, Pumpwerk und Nebenanlagen. Das Wort Schleuse wird auch auch für die Schleusenkammer benutzt.
Schleusenhaus / Schleusenwärterhaus
Das Gebäude mit den Steuer- und Überwachungsanlagen für den Schleusenbetrieb. Heute eine hochmoderne, technische Zentrale mit Videoüberwachung der Schleusenkammer sowie des Ober- und Unterwassers. Der Begriff Schleusenwärterhaus ist veraltet, wird aber von den Kanalanliegern im Ruhrgebiet zu Weilen noch benutzt.
Schleusenkammer
Die Schleusenkammer ist die abschließbare Kammer zwischen dem oberen und unteren Schleusentor.
Schott
Ein Schott ist eine Trennwand, die Abteilungen des Schiffes trennt . Bei Wassereinbruch in den Schiffskörper wird sie geschlossen, um die Ausbreitung des Wassereinbruchs in weitere Abteilungen zu verhindern. Ein Schott ist meistens eine senkrechte Wand zur Unterteilung des Schiffes, die durch den Schiffsboden, Bordwände, oder andere Schotte begrenzt ist. Das Querschott ist ein von Bordwand zu Bordwand reichendes Schott.
Schottel-Navigatoren / Schottel-Propeller
Navigatoren sind Lenkeinrichtungen am Bug der überlangen, modernen Schubleichter, die das Manövrieren des Schubverbandes erleichtern. Schottel-Navigatoren haben ihren Namen von dem Hersteller.
Schüttgut / Schüttgüter
Alle Güter, die über Föderbänder, Bagger und ähnliche Verladeanlagen in den Frachtraum eines Frachtschiffes befördert werden können, z.B. Sand, Kies, Kohle, Getreide.
Schwimmende Anlage
Schwimmende Anlagen sind Einrichtungen wie Schwimmdock, Landebrücke, Bootshaus, die nicht fest im Gewässergrund verankert sind.
Schwimmkörper
1. Schwimmkörper sind Flöße oder fahrtauglich Gegenstände, die einzeln oder im Verbund fahren können, aber kein Schiff, schwimmendes Gerät oder eine schwimmende Anlage sind.
2. Pontons und andere verankerte Gegenstände.
Seekartennull – SKN
Im Gegensatz zu Landkarten verzeichnen die Seekarten von Gezeitengebieten, die Wassertiefen an, die bei einem extreme niedrigen Niedrigwasser noch verbleiben. In Gebieten mit Seekartennull muss jedoch damit gerechnet werden, dass einzelne Niedrigwasser tiefer als das angegebene SKN eintreten können.
Das Seekartennull ist international nicht genormt und im allgemeinen von den Küstenstaat zu Staat verschieden definiert. Das Seekartennull ist jedoch auf allen Seekarten gleich und wird in der Kartographie von den Staaten übernommen, die es definiert haben.
Das Seekartennull ist nur im Bereich der Küstengewässer von Bedeutung. Bei größeren Gewässertiefen wird die Tiefe nicht mehr auf das Seekartennull bezogen.
Speigatt
Wasserablauf am Schiff
Sportboot / Sportschiff
Sportboote sind alle Schiffe und Boote, die nicht gewerblich genutzt werden und der Personenbeförderung in der Freizeit dienen, aber kein Fahrgastschiff sind.
Stemmtor
Ein senkrecht zweigeteiltes Schleusentor, dessen beide Teile zum Öffnen der Schleusenkammer seitlich eingefahren werden.
Steuerbord
in Fahrtrichtung des Schiffes gesehen die rechte Seite. Auf den Kanälen im Ruhrgebiet herrscht überwiegend Rechtsverkehr wie im Straßenverkehr.
Stückgut / Stückgüter
Güter die einzeln oder auf Paletten auf Schiffe verladen werden können, beispielsweise Maschinen. Flüssige oder gasförmige Stoffe und Schüttgüter, die in Behältern transportiert werden, zählen zu den Stückgütern. Der Transport von Stückgütern kann auch in Containern erfolgen.
Tag- und Nachtfahrt / TN-Fahrt
24- Stunden um die Uhr mit wechselnden Besatzungen, die im Schichtdienst arbeiten.
Tagesausflugschiff
Ein Fahrgastschiff für Rundfahrten, meistens ohne Kabinen für die Übernachtung von Fahrgästen.
Talfahrt
Das Schiff fährt auf Flüssen oder Strömen in Richtung Mündung zum Meer. Bei Kanälen die Fahrtrichtung aus dem Binnenland zur Küste oder vom Kanal bis zur Mündung des Kanals in einen Fluß oder anderen Kanal.
Tiefgang / Leertiefgang
Die Tiefladelienie (T) ist die Linie, bis zu der das Schiff abgeladen werden und ins Wasser eintauchen darf. Der Leertiefgang (L) ist die geringste Eintauchtiefe des Schiffes ins Wasser (Schiff unbeladen, Eigengewicht des Schiffes plus Betriebsstoffe und Vorräte). Ein visuelles Hilfsmittel für die Tiefladelienie ist der zweifarbige Anstrich des Rumpfes.
Der Tiefgang ist die Eintauchtiefe eines Schiffes ins Wasser. Der Tiefgang ist bedingt durch die Ladung und das Eigengewicht des Schiffes. Der maximale Tiefgang wird beim voll beladenen Schiff erreicht, der minimalste Tiefgang bei der Leerfahrt. Auf den Kanälen kann der maximale Tiefgang der Schiffe oft nicht benutzt werden. Hier ist der maximal mögliche Tiefgang vom Kanalprofil und der Tiefe des Kanals abhängig. Moderne Binnenschiffe können beispielsweise einen Tiefgang von bis zu 4 Metern im vollbeladenen Zustand haben, aber bei diesem Tiefgang nicht mehr jeden Kanal befahren. Die Kanaltiefe selbst beträgt auf vielen Kanälen oder Streckenabschnitten von Kanälen nur 3,50 Meter und maximal 4 Meter, sehr viel öfter sind aber nur Abladetiefen bis 2,50 Meter oder sogar weniger möglich.
Tiefgangmarken
Tiefgangsmarken markieren die Eintauchtiefe eines Schiffes ins Wasser. Die Tiefgangmarken werden an mehreren Stellen des Schiffsrumpfes angebracht, idealerweise am Bug, mittschiffs und am Heck.
Tonnenkilometer
Eine Einheit zur Messung des Warenverkehrs, bei der die der Beförderung einer Tonne über eine Entfernung von einem Kilometer die Maßeinheit ist.
Transit
Die Beförderung von Gütern zwischen zwei Ländern, bei der das Transportmittel das Gebiet eines dritten Landes im Durchgangsverkehr durchquert, ohne im Durchgangsland zu entladen.
Unterwasser
Der Bereich vor einer Schleuse, der auf der niedrigeren Gefällestufe liegt.
Wasserverdrängung
Wasserverdrängung ist das das eingetauchte Volumen eines Schiffes in Kubikmetern (m³).
Seemannsbraut ist nicht die See, sondern das Schiff, auf dem der Matrose fährt. Deshalb sind Schiffe immer “weiblich”, wenn man sie beim Namen nennt. Der Tanker, das Frachtschiff sind zwar sächlich, aber den Tanker PAUL oder den Frachter OTTO nennt man beim Namen als die PAUL oder die OTTO. Freilich wird dieser alte Sprachgebrauch, nachdem ein Schiff immer eine “sie” ist, inzwischen oft durchbrochen und das mag auch schon vor Jahrzehnten so gewesen sein, wenn der Schiffsjunge aufgeregt unter Deck stürzte und rief “Chef, guck mal, komm mal schnell nach oben, der PAUL hat ein Leck und sinkt.”
Wie kommt das Binnenschiff zu seinem Namen?
Natürlich wie jedes Seeschiff auch: es erhält den Namen bei der Schiffstaufe. Oder beim wechsel des Besitzers. Welchen Namen man für das Schiff wählt, hängt vom Eigner, der Reederei und auch von persönlichen Vorlieben der Eigner und Reeder ab.
Vornamen und Familiennamen
Weibliche und männliche Vornamen eines Schiffs wie z.B. Annegret, Helmut, Rosa usw. deuten darauf hin, daß das Schiff evtl. nach der Ehefrau, der Großmutter, dem Vater oder Großvater benannt wurde. Es kann aber auch der Name der Tochter (z.B. MS Sunisha, MS Jenny ) sein.
Wird der Familienname mit einem Nachnamen kombiniert, kann dies z.B. der Name des Vaters oder Großvaters, des ersten, der in der Familie ein Schiff fuhr sein. Es kann aber auch der Name des Ehemanns (ja, es gibt auch Frauen, die Schiffseigner sind und der Ehemann hat nicht einmal ein Patent), der Ehefrau oder von Verwandten, die man besonders schätzt, sein.
Die Kombination von männlichen und weiblichen Vornamen ist auch möglich. Die Namenspaten für das Schiff können dann die Eltern, Großeltern, der ersten in der Familie, die auf einem Schiff fuhren und selbstständige Partikuliere waren sein.
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